Im Dezember haben wir die Tanzdramaturgin und Autorin Judith Ayuso für ein aufgezeichnetes Gespräch getroffen. Jetzt könnt ihr die Folge über Stylophones, Lust und Bewegung auf ihrem Podcast Kunst, Kaffee und Quatschen hören. Für ihren Interviewpodcast trifft Judith Kunst- und Kulturschaffende aus NRW und spricht mit ihnen über ihre Themen, Arbeitsweisen und Werdegänge.
Gefördert durch das "auf geht´s" Stipendium des Ministeriums für Kunst und Wissenschaft NRW.
MFK Bochum verbringt die letzte Zeit dieses Jahres gemeinsam im Theater in Bátovce. Hier verdauen wir die Ereignisse des Jahres 2022 und bereiten uns auf vor auf das Kommende. Bei der Ankunft im Divadlo Pôtoň klebt eine tote Maus in der Falle, über das Lokalradio erfahren wir vom Tod einer Dorfbewohnerin, im Dunkeln des Theaters erklingen aus den Synthesizern aufgenommene Klänge von Draußen. Das Harmonium einer verlassenen Kirche, der uns begleitende Hund in Aktion, Gesänge aus dem Gottesdienst und Flüsse aus der Umgebung. Wir arbeiten an Momenten der Synchronisation. Sich wiedersehen, wieder treffen und Verbindungen pflegen, suchen, herstellen. Im täglichen Training bereiten wir uns vor für ein Tanzstück, mit dem wir im nächsten Jahr Premiere machen.
Seit den Umwälzungen der neuen pandemischen Umstände sind wir beeindruckt von der blitzschnellen Anpassung und Übersetzung von Tanz und Performance in virtuelle Räume. Und doch sind wir nicht in die Welt der Online-Produktion und Schaffung innovativer künstlerischer Formate eingestiegen. Wir empfinden die neuen Umstände, trotz Möglichkeiten von Streaming und unendlicher Verfügbarkeit von Online-Raum, als einen Zustand der Schließung. Kommunikation, Ideenaustausch, Bewegung und das Teilen von Räumen, die Diskussion mit Kolleg:innen kann seit über einem Jahr kaum mehr physisch stattfinden. Daher begannen wir beim Anschauen von Online-Produktionen darüber nachzudenken, wie ein rein visuelles Erlebnis von Tanzproduktionen, von dem sich die Schwingungen bewegter Körper nicht so recht auf uns übertragen, wieder zu einem realen körperlichen Erlebnis transformiert werden kann. Als eine Option schlagen wir Nachahmung, Reproduktion und Wiederholung vor, sozusagen eine recycelte Aufführungsform. Es ist eine spekulative und durchaus banale Strategie, bei der die ursprünglich auf das Video übertragene Tanzarbeit als reale physische und räumliche Erfahrung in Aspekten nachgebildet wird. Dies schafft nicht nur die Chance, das Werk aus einer zweidimensionalen Form zu reissen, sondern auch eine physische und sehr intime Verbindung mit ihr zu erlangen. Kurz gesagt, wir wollen überlegen, wie sich gleichzeitig die Bedingungen des Tanzes - der aktuell auf dem Monitor, für den er geschnitten wurde, neu institutionalisiert wird - in den von uns ausgewählten und einer Aneignungspraxis unterzogenen Choreografien widerspiegeln und wie sie zukünftige beeinflussen werden.
Wir freuen uns darauf im April 2022 mit einem Showing wieder im PlaST (Plattform für zeitgenössischen Tanz) im Nová Cvernovka zu Gast sein zu dürfen.
Den Sommer haben wir in der Garage ausklingen lassen. Im Rahmen von Rendezvous mit dem Quartier begrüßten wir die Besucher*innen mit kurzen musikalischen Interventionen.
Von Mitte Juli bis Mitte August 2021 sind wir zusammen mit der transmedialen Künstlerin Anna-Sofie Lugmeier in der Flausen-Residenz im Sensemble Theater in Augsburg. Wir proben in einem non-verbalen Setting, ohne verbale Feedbackschleifen, ausgestattet mit Instrumenten, Kameras, Mikrofonen, einer Blackbox mit 24h Zugang, Steinen aus dem Lech und vielen weiteren Utensilien.